Zukunft des Handwerks

KH-Hauptgeschäftsführer referierte beim Neujahrsempfang der FDP in Everswinkel

Mit der Bedeutung des Handwerks für Wirtschaft, Bildung und Beschäftigung im Kreis Warendorf beschäftigte sich die FDP bei ihrem Neujahrsempfang in Everswinkel, den der Kreisverband und der Ortsverein gemein ausgerichtet haben. Als Gastredner hatten sie den Landtagsabgeordneten Ralph Bomis, Leiter der Enquete-Kommission „Zukunft von Handwerk und Mittelstand“ des Landtags NRW, sowie den Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf (KH) Frank Tischner eingeladen.  

In seinem Vortrag zeigte der KH-Hauptgeschäftsführer anhand von Zahlen auf, welche Kraft das Handwerk nicht nur im Kreis Warendorf, sondern im gesamten Münsterland darstellt. Um die Existenz- und Wettbewerbsfähigkeit der Handwerksunternehmen in der Region zu erhalten, müsse, so Tischner, die Frage der Nachwuchssicherung und der Fachkräfteversorgung engagiert angegangen werden. Da die berufliche Bildung seiner Meinung nach hier eine Schlüsselfunktion habe, legte er den Schwerpunkt seiner Ausführungen auch auf die Bildungspolitik. Er kritisierte in diesem Zusammenhang den Trend zur Akademisierung. In Deutschland gebe es mit der betrieblichen Ausbildung im dualen Ausbildungssystem nicht nur eine gleichwertige Alternative zur schulischen und akademischen Ausbildung, diese Ausbildung genieße darüber hinaus internationales Renommee, weil der Zusammenhang von niedriger Jugendarbeitslosigkeit und dem dualen Ausbildungssystem offensichtlich sei. Er verwies darauf, dass etwa in Großbritannien mit einem hohen Anteil rein akademischer Ausbildung der Anteil arbeitsloser Jugendlicher doppelt so hoch liege wie in Deutschland. Frank Tischner wehrt sich gegen den Vorrang der akademischen Bildung und forderte eine Gleichwertigkeit beider Bildungswege – vor allem auch bei der finanziellen Förderung.  

Dem konnte der Landespolitiker Ralph Bombis nur zustimmen. Die von ihm geleitete Enquete-Kommission sieht neben der handwerklichen Berufsausbildung auch weitere Bereiche von Bedeutung, um die Zukunft des Handwerks und des Mittelstandes zu sichern. Hier sprach er unter anderem die Herausforderung wie auch die Chance des in den nächsten Jahren stattfindenden Generationswechsels in den Unternehmen an. In vielen Betrieben des Handwerks, auch im Kreis Warendorf, muss die Frage der Betriebsnachfolge geklärt werden. Auch der Ausbau der Infrastruktur wie die Breitbandversorgung hat für die kleinen und mittleren Unternehmen im ländlichen Raum große Bedeutung.

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KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner sieht vor allem in der beruflichen Bildung und der Gleichrangigkeit von akademischer und betrieblicher Ausbildung eine wichtige Garantie für die Zukunft des Handwerks.
KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner sieht vor allem in der beruflichen Bildung und der Gleichrangigkeit von akademischer und betrieblicher Ausbildung eine wichtige Garantie für die Zukunft des Handwerks.