„Dass stattdessen nur wenige energieintensive Industrien profitieren sollen, ist eine Ohrfeige nicht nur für das Handwerk.“
Denn auch unter den Handwerksbetrieben in der Region gibt es so einige, bei denen die Stromkosten zu den großen Kostenblöcken gehören. „Das sind zum Beispiel die Lebensmittelgewerke wie Bäcker und Fleischer“, sagt Tischner und verweist auf die großen Stromverbräuche der Backöfen ebenso wie auf die notwendigen Kühleinrichtungen. Durch hohe Stromkosten stark belastet würden aber auch Handwerksbetriebe in der Metallverarbeitung oder der Kfz-Branche“, nennt der Hauptgeschäftsführer weitere Beispiele. „Gerade das Rückgrat der Gesellschaft- und Wirtschaft, der Mittelstand in der Region, wird wieder nicht berücksichtigt. Ein Affront gegen die inhabergeführten Familienunternehmen in der Region“, so Tischner.
„Dass nun offensichtlich ein Entlastungspaket aus dem Sofortprogramm der Bundesregierung haushalterischen Zwängen zum Opfer fallen soll, sorgt auch im Handwerk für enorme Verunsicherung“, hat Tischner im Gespräch mit heimischen Unternehmen festgestellt. Unsicherheit, die im Extremfall dazu führt, Investitionsentscheidungen und damit dringend benötigte Wirtschaftsimpulse zurückzustellen: „Nach den Jahren des Hick-Hacks in der Ampel-Regierung hätten wir uns mehr Verlässlichkeit gewünscht.“ Ohnehin ist die Verunsicherung auch im heimischen Handwerk groß und die Wirtschaftslage bestenfalls durchwachsen: „53 Prozent der Unternehmen haben im Frühjahr keine Investitionen für 2025 geplant, 35 Prozent sahen ihre wirtschaftliche Perspektive negativ oder sogar sehr negativ“, verweist Tischner auf die Ergebnisse einer KH-Umfrage. „Es steht zu befürchten, dass dieser Pessimismus sich nun noch mehr verfestigt.“