Prüfungen vor besonderen Herausforderungen

Die Gesellen- und Abschlussprüfungen stellen die Auszubildenden, die Prüfungsausschüsse der Innungen und die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf als Organisator der praktischen Prüfungen immer vor besondere Herausforderungen, aber in Zeiten einer Pandemie steigt der Stress-Level noch höher.

„Es ist mittlerweile die vierte Prüfung, die wir unter Corona-Bedingungen durchführen, und bislang ist mit viel Engagement und Flexibilität – vor allem auch bei den ehrenamtlich tätigen Prüfungsausschussmitgliedern – alles gut und reibungslos verlaufen“, erklärt Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf, der trotz dieser Erfahrungen große Sorge hat, dass dies unter den aktuellen Bedingungen mit der hochansteckenden Omikron-Virusvariante nicht wieder so gelingen wird.

„Wir werden wieder unser Bestmögliches leisten, möglichst viele Auszubildende jetzt zu einem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung zu bringen, aber auch unsere Ressourcen sind nicht unendlich, und es gehört auch etwas Glück und Vorsicht aller Protagonisten dazu“, so Tischner. Das besondere Problem sei dabei nicht nur die akute Erkrankung von Prüfungsteilnehmern und -teilnehmerinnen, sondern auch die Verhinderung an der Teilnahme aufgrund einer verordneten Quarantäne. „Rechtlich bedeutet die Nichtteilnahme an der Gesellenprüfung oder an einem Teil der Prüfung, dass diese jetzt nicht oder nicht vollständig abgelegt werden kann und dann erst beim nächsten Prüfungstermin, der in der Regel nach einem halben Jahr stattfindet, nachgeholt werden kann“, erklärt Tischner, der aber betont, dass man während der Pandemie bislang immer noch praktikable Lösungen gefunden habe – dieses allerdings aber bei relativ geringen Fallzahlen. Und auch jetzt habe man schon Plan B und auch Plan C für die Prüfungen entwickelt, die selbstverständlich unter den vorgeschriebenen Infektionsschutzmaßnahmen nach 3 G durchgeführt werden. Ob dies aber letztendlich ausreicht, um alle coronabedingten Ausfälle zu berücksichtigen, vermag er nicht vorhersagen.

Sein Appell geht deshalb an alle zur Prüfung anstehenden Auszubildenden, aber auch, weil viele Ansteckungen im privaten Bereich erfolgen, an deren Familien und dem Freundes- und Bekanntenkreis, besondere Vorsicht walten zu lassen und die Kontakte bis zur Prüfung so weit wie möglich einzuschränken.

Um schnell reagieren und mögliche Alternativen schaffen zu können, bietet die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf im Januar den zur Prüfung anstehenden Auszubildenden und deren Ausbildungsbetriebe an,  auch an den Wochenenden außerhalb der Geschäftszeiten positive Testergebnisse, Erkrankungen oder Quarantänefälle zu melden, und zwar an den Sams- und Sonntagen jeweils in der Zeit von 10 bis 12 Uhr unter der Rufnummer 05971 4003-3333.

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