Pilotprojekt mit Flüchtlingen erfolgreich abgeschlossen

Kooperation im Kreis Steinfurt hat sich bewährt

Die gute Nachricht schickte Kreisdirektor Dr. Martin Sommer bei der Abschlussveranstaltung in der Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf gleich vorweg: „Das Pilotprojekt zur besseren Integration von Flüchtlingen mit Bleibeperspektive ist erfolgreich gelaufen! Rückblickend sind alle Beteiligten sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit und der Umsetzung. Sommer dankte allen, die das Projekt möglich gemacht haben.  

Das Sachgebiet „Integration“ des Kreis-Ordnungsamtes hatte das Pilotprojekt gemeinsam mit den Technischen Schulen Steinfurt und der Keishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf im September letzten Jahres auf den Weg gebracht. Das Ziel war, 16 junge Männer  aus Eritrea, Afghanistan, Irak, Syrien und Ländern des afrikanischen Mittelmeerraumes innerhalb von zehn Monaten auf eine Berufsausbildung, Einstiegsqualifizierung oder eine reguläre Beschäftigung vorzubereiten. „Ein Drittel der Teilnehmer beginnt eine Ausbildung und ein Drittel geht in die Erwerbstätigkeit. Beim übrigen Drittel gibt es gravierende Probleme, weil diese Männer in ihren Heimatländern kaum Bildung erfahren haben“, berichtete Thomas Dues, Leiter der Technischen Schulen. Seine Schule hat das Projekt koordiniert. Lehrer der Schule haben die jungen Männer in Deutsch und Mathe unterrichtet.  

Die praktische Phase des Projekts hat die Kreishandwerkerschaft Steinfurt- Warendorf übernommen. Im Bildungscenter der Kreishandwerkerschaft standen Grundfertigkeiten in der Bau-, Holz- und Metalltechnik auf dem Plan. „Unsere Ausbilder haben die jungen Männer gerne betreut. Die Gruppe war sehr motiviert und zu Teilen handwerklich sehr geschickt“, fasste Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, die Erfahrungen seiner Ausbilder zusammen und betonte den Mehrwert dieses Projekts: „Die intensive Betreuung hat den meisten jungen Männern die Tür zu Arbeit oder Ausbildung geöffnet.  Der Erfolg des Projektes lag in der Flexibilität aller Beteiligten. Für einen weiteren positiven Verlauf der beruflichen Integration der Asylsuchenden ist jetzt wichtig, die jeweiligen Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse schnell zu klären, damit die Unternehmen weiter planen können. Sie haben wegen des Fachkräftemangels ein großes Interesse neue Mitarbeiter und Auszubildende zu gewinnen.“ In den Betriebspraktika ging es nicht nur um die Praxiserfahrung im jeweiligen Job, sondern auch darum, Arbeitnehmerpflichten zu verinnerlichen, zum Beispiel sich bei Krankheit oder Amtsterminen beim Arbeitgeber abzumelden.  

Die Kosten des Pilotpojektes hat der Kreis Steinfurt übernommen. „Es ist sinnvoll in die Fähigkeiten und Kompetenzen dieser Zuwanderer zu investieren“, sagt Kreisdirektor Dr. Martin Sommer und nennt auch den Grund dafür: „Angesichts des Fachkräftemangels und der guten Bleiberechtsperspektive dieser jungen Männer wäre es fatal, sie nicht auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt vorzubereiten. Als künftige Arbeitnehmer könnten sie selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen.“

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Kreisdirektor Dr. Martin Sommer (stehend), Schulleiter Thomas Dues von den Technischen Schulen Steinfurt (li.) und KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner (2. v. re.) zogen eine positive Bilanz des Pilotprojekts. Teilnehmer Michael Angesom aus Eritrea berichtete aus seiner Sicht über das Projekt.
Berufsschullehrer Karl August Valk (vorne links) überreichte Arafat Muhammed Afzal (re.) aus Pakistan das Zertifikat für die erfolgreiche Sprachschulung.