Neue Berufsbildungspartnerschaft in Südafrika

Weil der Erfolg der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf (KH) in Mosambik für sich spricht, wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die dort bestehende Berufsbildungspartnerschaft in Maputo um drei weitere Jahre verlängert. Ab Februar erweitert die neue Berufsbildungspartnerschaft mit dem Motheo-College in Südafrika das Engagement der KH auf dem afrikanischen Kontinent.

Unter dem Motto „Evolve together“ – „Gemeinsam weiterentwickeln“ leistet die Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf (KH) seit mehr als sieben Jahren ihren Beitrag zur Verbesserung der beruflichen Bildung in ausgewählten Partnerländern. So soll eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und damit einhergehend die Reduzierung von Armut erzielt werden. Gleichzeitig wird das Signal gesetzt, dass das heimische Handwerk global Verantwortung übernimmt. Und zwar durch eine praxis- und bedarfsorientierte Berufsausbildung. Im Februar startet für die Kreishandwerkerschaft eine neue Berufsbildungspartnerschaft mit dem Motheo-College, in der Provinz Freestate in Bloemfontein in Südafrika. Dort sollen sich vor allem die Chancen der Absolventen des Colleges auf eine Anstellung bzw. eine Selbstständigkeit verbessern. Die Voraussetzungen sind gegeben: Das Motheo-College ist eines der besten und größten Colleges in Südafrika. Die Partnerschaft wurde u. a. durch das südafrikanische Bildungsministerium initiiert.

„Wir freuen uns, dass die sehr gute Arbeit der KH in der Vergangenheit sowohl von der deutschen als auch von der südafrikanischen Regierung gewürdigt wird und wir das Vertrauen genießen, nun an einem anderen Standort, mit einem anderen Partner weiter an der Verbesserung des Bildungssystems zu arbeiten und unseren Partner vor Ort institutionell zu stärken“, erklärt Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf. Start der ersten Phase der neuen Berufsbildungspartnerschaft ist am 1. Februar 2023 für zunächst drei Jahre – anschließend besteht die Möglichkeit der Verlängerung um weitere drei Jahre.

„Wie die bereits erfolgreich abgeschlossene Berufsbildungspartnerschaft mit dem uMfolozi-College in Richards Bay, Südafrika gezeigt hat, trägt eine praxis- und bedarfsorientierte Berufsbildung zu einem höheren Qualifikationsniveau der Absolventen und zu mehr Beschäftigung für die Jugend sowie zu einer höheren Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie bei“, weiß Tischner zu berichten. Die enge Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft vor Ort sei dabei ebenso hilfreich wie der Erfahrungsschatz der KH in der Berufsausbildung. „Wir müssen Hilfe zur Selbsthilfe leisten, damit wir vor Ort Strukturen stärken und im Sinne der Menschen Bildung exportieren. Mit Unterstützung des Engagements durch die Gremien der Kreishandwerkerschaft gelingt uns dies“, so Tischner.

In Maputo in Mosambik startet die KH bereits in die zweite Phase der dort aktiven Berufsbildungspartnerschaft. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Thema erneuerbare Energien. So wurde in der ersten Phase der Zusammenarbeit der Verband für erneuerbare Energien (AMER) bei seiner Restrukturierung unterstützt. In den kommenden drei Jahren wird der Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit dem Bildungspartner Instituto Industrial da Matola gelegt und die bereits erzielten Ansätze und Ergebnisse weiter verfestigt.

„In Deutschland werden wir in der Zukunft auch von Energielieferungen aus Afrika abhängig sein werden. Wenn wir die Menschen vor Ort beim Aufbau der notwendigen Strukturen unterstützen können, umso schöner und wertvoller für alle Beteiligten“, erklärt Tischner den nachhaltigen Ansatz des KH-Engagements der Hilfe zur Selbsthilfe – auch beim Zukunftsthema Energie

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Vor der Deutschen Botschaft in Pretoria/Südafrika: Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann (links) und Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkschaft Steinfurt Warendorf (re.)