Mutig neue Wege gehen

259 neue Gesellinnen und Gesellen in 22 Handwerksberufen wurden auf der Abschlussfeier der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf von Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann in der Stadthalle Rheine feierlich freigesprochen. 21 von ihnen wurden als Prüfungsbeste besonders geehrt.

Zur Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf (KH) begrüßte Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann 259 neue Gesellinnen und Gesellen aus 22 Handwerksberufen, die mit ihren Eltern und Vertretenden der Ausbildungsbetriebe in die vollbesetzte Stadthalle Rheine gekommen waren. Dort saß übrigens zeitweise niemand, denn die Band „Die Krönung“ sorgte derart für Stimmung, dass nicht nur mitgeklatscht und mitgepfiffen wurde, sondern sich für ein Lied auch alle von ihren Plätzen erhoben.

„Mutig neue Wege gehen. Neugierig auf Veränderungen sein. Auf die Intuition vertrauen – das können Sie alle jetzt, da sie die Ausbildung und die Gesellenprüfung erfolgreich bewältigt haben und ihnen vielfältige Türen in der Berufswelt offenstehen“, stellte Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann die Verbindung zum Ehrengast Anselm Pahnke her, der selbst mutig neue Wege gegangen bzw. gefahren ist. Zunächst 15.000 km quer durch Afrika von Südafrika nach Ägypten und dann immer weiter bis nach Australien. Der 36-jährige Geophysiker und Ozeanograph schilderte im Gespräch mit KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner inspirierend, wie diese Zeit ihn verändert hat. „Aus Unsicherheit wurde Mut, aus Sorge wuchs Neugier und ich fand das Selbstvertrauen, neue Ziele zu erreichen“, bringt er es auf den Punkt. Und sollte diese Erkenntnis nicht auch bei allen Neugesellen im Rückblick auf ihre Ausbildungszeit vorherrschen? Pahnke, der selbst bereut, nur wegen seines Abiturs überhaupt ein Studium begonnen zu haben, fühlt sich dem Handwerk stark verbunden. Er baut Tiny-Häuser und schneidert seine Kleidung selbst. Er gab den jungen Gesellinnen und Gesellen mit auf den Weg, sich selbst auszuprobieren, auf sich selbst zu hören und vor allem der Meister seiner eigenen Werte zu sein. „Habt den Mut, nicht gemocht zu werden“, appellierte er und inspirierte mit seiner sympathischen Art das Publikum.

Friseurgeselle Arjan Bujupi vom Ausbildungsbetrieb Jesus Sanchez Barroso in Emsdetten hielt das Wort für die Freigesprochenen und nahm seine Mit-Gesellen auf eine persönliche Reise in mit in seine Vergangenheit und berichtete lebhaft vom fehlgeschlagenen Versuch seines Vaters ihm die Haare zu schneiden. Dieses einschneidende Erlebnis war ausschlaggebend für Bujupis Entscheidung Friseur zu werden. Dieses Ziel hat er mit der Freisprechungsfeier erreicht. Jetzt folgt für ihn die Meisterschule mit dem Ziel der Selbstständigkeit als Friseur, motivierter er seine Mit-Gesellen und gab ihnen drei Dinge mit auf den Weg: „Habt Spaß an Eurem Job, seid stolz darauf, was ihr macht und das mit einer Menge Leidenschaft, und vor allem seid gerade auch heute stolz auf Euch und auf Eure Leistungen.“

21 Gesellinnen und Gesellen wurden für ihre Leistungen als Prüfungsbeste besonders geehrt. Zu ihnen zählt, wer die Abschlussprüfung mit der Note „Sehr gut“ oder „Gut“ und mindestens mit 87 Prozent der Höchstpunktzahl bestanden hat.

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Hauptgeschäftsführer Frank Tischner (li) im Gespräch mit Anselm Pahnke
21 der Neu-Gesellinnen und -Gesellen wurdehn als Prüfungsbeste besonders geehrt.
Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann (li) mit Arjan Bujupi.
Feierstimmung in der Stadthalle Rheine.