Wer seinen inneren Schweinehund annimmt und zuweilen auch überlistet, kommt im Geschäfts- und Privatleben weiter. Wie das funktioniert, erfuhren Vertreter aus Handwerk, Politik und Gesellschaft während des Jahresempfangs der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf am Donnerstagabend in Steinfurt. Vor zahlreichen Gästen erklärte Profi-Redner Ralph Goldschmidt die „Anti-Schweinehund-Strategie“. Jeweils im Wechsel lädt die KH Vertreter des Handwerks und weitere Gäste zum Austausch in den Kreis Warendorf oder den Kreis Steinfurt ein. Am Donnerstag bot die Bagno Konzertgalerie Steinfurt den stimmungsvollen Rahmen für einen anregenden Abend.
Dass sie diese Strategie offensichtlich beherrschen, stellen drei junge Handwerker aus dem Kreis Steinfurt alltäglich unter Beweis. Für ihr außerordentliches ehrenamtliches und soziales Engagement wurden Jannik Schmiemann (20) aus Saerbeck, Benedikt Keller (26) aus Hörstel-Riesenbeck und Chris Attermeier (19) aus Ibbenbüren während des Jahresempfangs mit dem Förderpreis „Junges Handwerk“ der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf und der Kreissparkasse Steinfurt ausgezeichnet. Die Jury mit Landrat Thomas Kubendorff, dem Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, André Ost, Sparkassendirektor Jürgen Brönstrup, Kreishandwerksmeisterin Erika Wahlbrink und KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner zeigte sich beeindruckt, wie sich die drei jungen Handwerker neben Ausbildung und Beruf Zeit für andere nehmen.
So engagiert sich Jannik Schmiemann, der im Betrieb Bäumer in Brochterbeck eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker Sanitär-Heizung-Klima absolviert, in der Freiwilligen Feuerwehr, der katholischen Landjugendbewegung und im Schützenverein in Saerbeck. Der Facharbeiter im Kabel- und Rohrleitungsbau der Josef Beermann GmbH & Co.KG in Hörstel-Riesenbeck, Benedikt Keller, ist im Deutschen Roten Kreuz aktiv. Er hat sich unter großem Zeiteinsatz zum Sanitäter und Rettungshelfer ausbilden lassen, übernimmt Bereitschaftsdienste bei öffentlichen Veranstaltungen und hat sich im Aufnahmelager Unna-Massen um Flüchtlinge gekümmert. Der Auszubildende im Zweiradmechaniker-Handwerk Chris Attermeier, der von seinem Betrieb Zweirad Feldkämper GmbH in Ibbenbüren vorgeschlagen wurde, hat sich in seiner Heimatstadt für die Schaffung einer Dirt-Biker-Anlage am Aasee stark gemacht
Jürgen Brönstrup, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Steinfurt, wertete den neuen Förderpreis „Junges Handwerk“ als eine ideale Ergänzung und tolle Möglichkeit, Anerkennung für junge Menschen auszusprechen, die sich neben ihrem handwerklichen Beruf in besonderer Weise ehrenamtlich für andere Menschen nach dem Motto „Füreinander – Miteinander“ einsetzen. KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner verwies auf die überdurchschnittlich hohe Ausbildungsquote im Handwerk . So liegt sie im Kreis Warendorf bei 13,6 Prozent, im Kreis Steinfurt bei 10,5 Prozent. Ohne das Zusammenspiel mit dem Ehrenamt in den Innungen, vor allem in den Prüfungsausschüssen, könne eine solche Quote nicht erreicht werden. Deshalb habe sich die KH entschieden, die beiden Themen Ehrenamt und Ausbildung in den Mittelpunkt ihres Jahresempfangs 2013 zu stellen. Kreishandwerksmeisterin Erika Wahlbrink bedankte sich bei den Preisträgern für diesen Einsatz mit herzlichen Worten: „Sie sind mit Ihrer Ehrenamtsarbeit eine wichtige Stütze unserer Handwerksorganisationen.“ Die duale Ausbildung sei die Stärke des heimischen Handwerks. Die KH wolle mit ihrem qualifizierten Berufsorientierungs- und -bildungsangebot auch in Zukunft ihren rund 2.500 Innungsbetrieben in den Kreisen Warendorf und Steinfurt mit ihren Auszubildenden und Mitarbeitern ein starker Partner sein, versprach Erika Wahlbrink.
Dass zum ehrenamtlichen Engagement zuweilen auch die Überlistung des inneren Schweinehundes gehört, wissen die Frauen und Männer der Innungsvorstände in den Kreisen Warendorf und Steinfurt nur zu gut. Humorvoll und höchst unterhaltsam führte Redner Ralph Goldschmidt aus, welche Probleme der innere Schweinehund im Berufs- und Privatleben zuweilen bereiten kann. An praktischen Beispielen erklärte er eine Strategie, wie sich die innere Bremse austricksen, ja der innere Schweinehund zum hilfreichen Partner und Freund im Leben entwickeln kann.
Kreishandwerksmeisterin Erika Wahlbrink bedankte sich bei allen, die sich ehrenamtlich in der dualen Ausbildung im Handwerk organisieren: „Sie sind mit Ihrer Ehrenamtsarbeit eine wichtige Stütze unserer Handwerksorganisationen.“ Die duale Ausbildung sei die Stärke des heimischen Handwerks. Die KH wolle mit ihrem qualifizierten Berufsorientierungs- und -bildungsangebot auch in Zukunft ihren rund 2.500 Innungsbetrieben in den Kreisen Warendorf und Steinfurt mit ihren Auszubildenden und Mitarbeitern ein starker Partner sein, versprach Erika Wahlbrink.
