Fachkräfte sind das Rückgrat der hiesigen Wirtschaftskraft

Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf spricht 381 Prüflinge aus dem Kreis Steinfurt frei

Das Handwerk im Kreis Steinfurt ist um 381 Fachkräfte reicher. Während einer Feierstunde am Donnerstagnachmittag im Bürgerhaus in Ibbenbüren überreichten Vertreter der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf die Gesellenbriefe an 381 junge Frauen und Männer, die in diesen Wochen in 25 verschiedenen Handwerksberufen ihre Gesellen- bzw. Abschlussprüfung absolviert haben.   Kreishandwerksmeisterin Erika Wahlbrink wertete die vielen gut ausgebildeten Fachkräfte im Handwerk als ein Pfund, mit dem die Regionen Münsterland und Westfalen im Wettstreit mit anderen Regionen wuchern könnten. Ein Strukturmerkmal sei die starke mittelständische Wirtschaft mit ihren vielfältigen beruflichen Bildungsangeboten. „Hier gibt es nicht nur Kiepenkerle, sondern hervorragend ausgebildete junge Menschen, die unsere Zukunft mitgestalten können“, sagte Wahlbrink.  

Die Kreishandwerksmeisterin ermunterte die jungen Menschen, durchaus stolz auf das Erreichte zu sein. Gleichzeitig warnte sie aber vor unangebrachter Selbstzufriedenheit. „Sie stehen erst am Anfang Ihres beruflichen Werdeganges, und wenn man nicht bereit ist, weiter an sich zu arbeiten, Neues zu erlernen und sich dem Wissen und den Erfahrungen anderer zu beugen, wird die kleine Blüte Ihrer Ausbildung schon recht bald verwelken.“ Wahlbrink appellierte an die jungen Zuhörer, sich in ihrem Berufsleben regelmäßig weiterzubilden und weiterzuentwickeln. Die Kreishandwerkerschaft und die verschiedenen Handwerksinnungen stünden den Gesellen dabei auch in Zukunft als starker Partner zur Seite.  

Als Festrednerin hatte die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf Dorothee Feller gewonnen. Die Vize-Regierungspräsidentin gratulierte den Jung-Gesellen, deren Eltern und den Vertretern der Ausbildungsbetriebe. „Das Handwerk ist ein wichtiges Rückgrat für die Wirtschaft im Münsterland“, sagte Feller. Wichtige Voraussetzung für ein Funktionieren des Handwerks sei zum einen die duale Ausbildung in Deutschland. Zum anderen gelte es, auch grenzüberschreitend mitten in Europa zu agieren. Die Vize-Regierungspräsidentin unterstrich die Bedeutung des Meisterbriefs als Qualitätssiegel und Basis für eine qualitativ hochwertige Ausbildung.  

Eine besondere Ehrung gab es für die 14 Junggesellinnen und -gesellen, die ihre Prüfung mit mindestens 87 Prozent der Höchstpunktzahl oder besser abgeschnitten hatten. Für die Freigesprochenen bedankte sich Helena Slinkman bei allen, die zum Gelingen der Berufsausbildung beigetragen haben. Die junge Frau, die ihre Ausbildung zur Maurerin erfolgreich abgeschlossen hat, verglich die Berufsausbildung mit den drei Dingen, die beim Bau eines Hauses erforderlich sein. Hausbau wie Ausbildung benötigten den richtigen Platz, ein solides Fundament und die Bereitschaft zu stetiger Modernisierung und Veränderung. Sie rief den jungen Gesellen zu: „Lasst uns an unserer Zukunft weiterbauen. Den Grundstein haben wir gelegt.“  

Der stellvertretende Landrat, Bernhard Hembrock, bedankte sich bei Ausbildern und Eltern für die Begleitung der jungen Gesellen. Jenen wünschte er vor allem Freude am Beruf, dann stelle sich der Erfolg von alleine ein. Ibbenbürens stellvertretende Bürgermeisterin, Angelika Wedderhoff, bescheinigte den jungen Menschen in Anlehnung an die Fußballweltmeisterschaft, dass sie ihren ersten Titel nun erreicht hätten. Nicht zuletzt dank eines guten Unterstützerteams. Wedderhoff: „Weitere Titel sind nun möglich.“ Im Namen der katholischen und evangelischen Gemeinden der Region wünschte Pfarrer Andreas Finke den Absolventen Gottes Segen für den weiteren Lebensweg. „Gott hat Ihnen die Hände gegeben, damit Sie etwas Gutes daraus machen – und dazu noch Herz und Verstand“, so der Pfarrer. Die jungen Menschen hätten mit den Prüfungen einiges hinter sich gebracht. „Was aber noch besser ist: Ihr habt was vor Euch!“, machte Finke den jungen Erwachsenen Lust auf die Zukunft.  

Für einen beschwingten Auftakt in die berufliche Zukunft sorgte nicht zuletzt die Band „Rocktools“, die die Feierstunde musikalisch untermalte.

Besondere Ehrung für die Prüfungsbesten 

Insgesamt 14 junge Frauen und Männer erreichten in ihrer Abschlussprüfung 87 Prozent und mehr der möglichen Punktzahl. Sie wurden für die Note sehr gut ausgezeichnet: Jens Termathe (Beton- und Stahlbetonbauer/ Arning Bauunternehmung GmbH, Steinfurt); Katrin Banning (Konditorin/ Heinrich Trifterer, Neuenkirchen); Nadine Fromm (Konditorin/ Dieter Roth, Gronau), Anastasia Gartmann (Konditorin/ Frank Elixmann e.K., Ibbenbüren). Für eine überdurchschnittliche Note gut wurden sie ausgezeichnet: Verena Krause (Bäckerin/ Tim Völker, Emsdetten); Maximilian Hüsing (Dachdecker/ Thomas Grundschöttel, Horstmar); Björn Lütkeharmöller (Dachdecker/ Brüggemann Dach- & Wandtechnik, Neuenkirchen); Marcel Ottenjann (Elektroniker/ Elektro Elfring GmbH, Emsdetten); Benno Schulte (Elektroniker/ GSS Elektro Schulte-Sutrum GmbH, Nordwalde); Natascha Wilms (Fachverkäuferin Lebensmittelhandwerk/ K+K Klaas & Kock B.V. & Co.KG, Steinfurt); Carina Leugering (Kraftfahrzeugmechatronikerin/ Tobias Beßmann, Ibbenbüren); Niklas Robin (Maurer/ Franz Büter Bauunternehmung GmbH, Ochtrup); René Gerweler (Tischler/ Günter Speckemeyer, Mettingen); Simon Stricker (Tischler/ Günter Herbert Barkmann, Lienen).

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Festrednerin Dorothee Feller (l.), KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner (2.v.l.) und Kreishandwerksmeisterin Erika Wahlbrink (r.) gratulierten den 14 jungen Gesellen, die 87 Prozent der möglichen Punkte in den Prüfungen erzielt hatten
Festrednerin Dorothee Feller lobte das Handwerk als Rückgrat der Wirtschaft in der Region
Helena Slinkman sprach das Wort für die Freigesprochenen.