Drohende Zuschusskürzung ist falsches Signal

„Eine Kürzung der Bundeszuschüsse für die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung wäre das absolut falsche Signal an alle Betriebe, die sich in der Berufsausbildung im Handwerk engagieren", ist der heimische Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum (CDU) überzeugt.

„Ich fände es wichtig, die in der Regierung Merkel deutlich erhöhte Finanzierung der betrieblichen Ausbildung beizubehalten und damit auch den ausbildenden Unternehmen zu danken." Der Abgeordnete aus Albersloh war jetzt zu Gast bei der Kreishandwerkerschaft in Beckum, wo ihn Geschäftsführer Günter Schrade über die von der Ampel geplanten Mittelkürzungen von aktuell 70 auf zukünftig 59 Millionen Euro informierte.

Für die Beibehaltung der Bundeszuschüsse in bisheriger Höhe warb neben Günter Schrade auch Ann-Kristin Erdmann, Bereichsleiterin „Innungen" im Kreis Warendorf. Aus Gesprächen mit Unternehmern weiß sie, wie kritisch steigende Ausbildungskosten gerade im Vergleich zur staatlichen Finanzierung von Studienplätzen gesehen wird: „Die Zuschusssenkung würde zu Zähneknirschen führen." Denn das Zeichen, das mit der geplanten Kürzung von der Bundespolitik gesendet werde, sei fatal, ist Günter Schrade überzeugt: „Dass der Eindruck entstehen könnte, eine berufliche Ausbildung sei nicht so viel wert, ist unsere größte Sorge." Eine Sorge, die Henning Rehbaum gut verstehen kann. Für die anstehenden Haushaltsberatungen hat er in Berlin bereits mit den zuständigen Berichterstattern seiner Fraktion Kontakt aufgenommen und diese für das Thema sensibilisiert.

Seinen Besuch bei der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf nutzte Henning Rehbaum auch, um in der Kfz-Werkstatt ins Gespräch mit Auszubildenden zu kommen. „Wir brauchen Sie alle", versicherte Rehbaum den angehenden Gesellen und warb für die berufliche Ausbildung (nicht nur) im Handwerk. „Es gibt so viele Möglichkeiten für Schüler aller Schulformen, eine Ausbildung zu machen. Die Betriebe freuen sich über jede Bewerbung, bis zum 1. Oktober sogar noch für dieses Lehrjahr!" Und weiter: „Gemeinsam beispielsweise mit der Kreishandwerkerschaft müssen wir es schaffen, dass am Küchentisch, im Lehrerzimmer und auch auf dem Schulhof über die Ausbildung im Handwerk geschwärmt wird!“ Ebenso wie mehr Praktika in der Schule könnte der zunehmende Ganztag eine Chance dafür sein, so der Politiker.

zurück
Im Gespräch: v.l. KH-Geschäftsführer Günter Schrade, Evim Zübro, Kevin Nitsch, Bundestagsabgeordneter Henning Rehbaum, Lukas Wolf, Ann-Kristin Erdmann (Bereichsleiterin „Innungen“ im Kreis Warendorf).