Von Pakistan zur Fortbildung nach Beckum und Rheine

Pakistanische Lehrer und Ausbilder aus dem Kfz-Bereich werden bei der Kreishandwerkerschaft geschult

Das deutsche duale Berufsausbildungssystem genießt weltweit hohe Anerkennung und stößt bei vielen Staaten auf großes Interesse, das System oder Teile davon im eigenen Land zu implementieren.

Da die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf über eine große Erfahrung im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung verfügt, arbeitet sie in dem von der GIZ (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) initiierten Pilotprojekt „Germany Pakistan Training Initiative“ (GPATI) mit, in dem das Modell der kooperativen Berufsbildung erprobt wird. Ziel ist es, die Erneuerung der Lehrlingsausbildung in Pakistan hin zu einer kooperativen Berufsbildung mit starker Beteiligung der Wirtschaft und der Unternehmen zu unterstützen.  

Im Rahmen dieses Projektes führt die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf zurzeit in ihren BildungsCentern in Beckum und anschließend in Rheine mit 12 pakistanischen Lehrern und Ausbildern aus Lahore und Karachi eine Weiterbildung in der KFZ-Mechatronik durch.  

Neben der technischen Weiterbildung geht es auch um die Vernetzung der Teilnehmer, um deren pädagogische Weiterbildung und darum, ein Verständnis von kooperativer dualer Ausbildung zu schaffen. Die Teilnehmer sollen erfahren, was es bedeutet, „Ausbilder“ zu sein und welche Fähigkeiten benötigt werden um auszubilden.  

Der Bürgermeister der Stadt Beckum Dr. Karl-Uwe Strothmann ließ es sich nicht nehmen, die Gäste aus Pakistan in der ersten Woche ihres Aufenthaltes bei der Kreishandwerkerschaft im Ständesaal des Beckumer Rathauses zu begrüßen. Er legte die wichtigsten Fakten zur Schullandschaft, zur Wirtschaft und zu den Freizeiteinrichtungen ebenso dar wie die Herausforderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt. Mit großem Interesse vernahmen die Gäste aus Asien, dass hier Fachkräftemangel herrscht. Sie erfuhren vom Verwaltungschef auch, dass es bei uns nicht üblich sei, überall öffentlich Trinkwasser vorzuhalten und staunten über die Info des Bürgermeisters, dass in den Haushalten überall einwandfreies Trinkwasser aus den Leitungen sprudelt. Als Dank für den freundlichen Empfang in der Stadt Beckum überreichten sie Dr. Strothmann ein fein gewebtes Tuch.

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Begrüßung der 12 pakistanischen Fortbildungsteilnehmer bei der Kreishandwerkerschaft durch den Bürgermeister der Stadt Beckum Dr. Karl-Uwe Strothmann 1. Reihe, mitte). Mit dabei KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner (li.), Projektleiterin Karin Münstermann, Kfz-Meister Christian Schlieper (re.) und Dozent Alexander Pelkmann (2. v. re.)